Klaus ‘Herr Lehmann’ Lehmann - git, voc, perc

[in den 60ern auch als der ZERRER bekannt]

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Klaus und Fender
Klaus

Hinter den nüchternen Jahreszahlen seines musikalischen Treibens verbergen sich zigtausende Stunden ambitionierten Gitarrespiels mit Millionen von zumeist richtigen Tönen sowie rund zwei Dutzend Instrumente der Marken Rickenbacker, Fender, Gibson - und anfangs eine Klira...

Zerrer

1963: Erster Ansatz zum Gitarrespiel, ausgelöst durch Songs wie „Apache“ und „Ghost Rider“; rasche Aufgabe des Unterrichts („zu viele Ländler“); danach klassische Ausbildung als Autodidakt (2-Finger-Solotechnik und völlige Ahnungslosigkeit von Harmonien > „Wer ist E-Dur?”)

1964: Absolute Unterwerfung unter eine neue Band aus England namens The Beatles (Musik, Frisur, Stiefel, Denke)

1965: Erste eigene Band-Versuche, ohne ernst zu nehmendes Equipment

1966: am 11. November erster halb-öffentlicher Auftritt in der Pause der Hauptband (wie seinerzeit so üblich...)

Wichtige Bands bis Ende der 60er: IVY TEENS, CASH, Gordon B. Ardis Group, SIDRA. Mitglieder dieser Bands waren u.a. Michael Cordier und Gerald Werner, die heutigen Mitmusiker bei WOODSOCK.

Klaus
Klaus
Lily CD - Cover
Klaus

1970: Erste Band in Frankfurt am Main: ORGON, damals bereits mit deutschen Texten. Mitspieler u.a. Nils Selzer, vormals CHEATS, später STRASSENJUNGS. Wichtigster Auftritt: Auditorium der Uni Frankfurt (800 Zuhörer), als Vorprogramm von KRAFTWERK, die nach dem Auftritt ORGONs gnadenlos ausgepfiffen wurden.

1972: MONSUN, später dem Drängen des Produzenten nachgebend in LILY umbenannt, inkl. einem aufgesetzten Glitter-Image. Sehr aktive Band in Frankfurt (Club-Szene, Open Airs), aber auch Gigs in Hamburg, Berlin, Jugoslawien. Plattenproduktion mit Produzent Peter Hauke (ex ROLLICKS) für das Bacillus-Label von Bellaphon. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde die LP „V.C.U - We See You“ als CD neu aufgelegt (bei Garden of Delights) und erhielt in der Folge doch noch ganz passable Kritiken.

Hans Hager und Schwager

1975: Aus LILY ging HANS HAGER & SCHWAGER hervor, eine Frankfurter Band mit zeitweiligem Kultstatus. Eigene Titel mit deutschen Texten), geniale Übersetzungen englischer Originale, erstes deutsches Schlager-Revival, Comedy, Kostümierungen... Klaus Lehmanns neues Band-Konzept ging 100%ig auf. Das Angebot, eine LP aufzunehmen, lehnte die Band wegen aus ihrer Sicht unzumutbarer Vertragsinhalte ab. HANS HAGER & SCHWAGER beeinflusste Bands wie FLATSCH! und die RODGAU MONOTONES. Viele Auftritte im Frankfurter Sinkkasten. Das Publikum lachte Sturzbäche an Tränen. Als es innerhalb der Band nichts mehr zu lachen gab, war das Ende einer äußerst kreativen Ära gekommen.

Beat Brause in der Jahrhunderthalle

1980 - 1995: 15 Jahre lang die erfolgreiche Frankfurter BEAT-BRAUSE. Neben der BEATLES REVIVAL BAND war die BRAUSE eine der ersten lokalen Bands mit konsequenter Oldie-Ausrichtung (60er Jahre). Ungezählte Auftritte im Oldie-Mekka Frankfurt-Sachsenhausen. Highlight: Auftritt in der Jahrhunderthalle im Vorprogramm von JOY FLEMING. Nach 15 Jahren war die Luft raus, und diverse Umbesetzungen haben eher zum Niedergang denn zur Auferstehung der BEAT-BRAUSE geführt.

Klaus & Rory Gallagher
Razzia
Klaus

1980 -1990: Neben der BRAUSE zunächst noch eine Band, die mit ihren eigenen Kompositionen (deutsche Texte) in teilweise skurriler Weise im Bereich der Neuen Deutschen Welle mitschwamm und diverse Namensänderungen durchlief: Scherer’s DING > Scherer’s RAZZIA > VAN NUYS. Letztere Formation produzierte eine Single (Vinyl) in Eigenregie, die aber auch nicht unbedingt den internationalen Durchbruch bewirkte. Trotz des hohen musikalischen Potenzials konnte die Band durch unterschiedliche äußere Einflüsse nicht gehalten werden und ging schließlich in der Band HOTEL auf. Wieder der englischen Sprache huldigend, pflegte HOTEL die sogenannten „Pearls of Pop”, prinzipiell auch Oldies der 60er und 70er Jahre. Und auch diese Formation verabschiedete sich nach einigen Jahren im wahren Sinn des Wortes sang- und klanglos.

Aktuell: WOODSOCK mit Oldies der anderen Art: jetzt mehr Rock als Pop; kein werkgetreues Nachspielen, sondern Eigeninitiative bei der Interpretation der Stücke. Endlich kann der Zerrer wieder richtig zerren! In seiner Eigenschaft als Designer hat Herr Lehmann nicht nur den Namen ins Leben gerufen, sondern auch das Logo gestaltet.

Auch aktuell: LEWINE, das Trio für Bühne und Wohnzimmer. Herr Lehmann (LE), Frau Wieting (WI) und Frau Neumann (NE) präsentieren ein gesangsorientiertes Programm mit Songs der letzten 5 Jahrzehnte.